Am Sonntag, den 29. September 2019 haben die Ulmer Friedenswochen 2019 mit einem großen Friedensfest im Fort Unterer Kuhberg einen frohen und bunten Abschluss gefunden. Über 600 Besucher*innen feierten bei internationaler Musik zahlreicher Gruppe unter dem zentralen Motto: „Frieden ist mehr als nur die Abwesenheit von Krieg und ein Engagement für Frieden ist universell“.
Ein Engagement für Frieden kennt keine ethnischen, kulturellen, religiösen oder Geschlechtergrenzen und Krieg drückt sich in vielen Formen aus: Krieg gegen die Lebensrechte indigener Bevölkerungen, Vertreibung und Landraub, wirtschaftliche Ausbeutung und neokoloniale Strukturen, Krieg gegen die Natur und vieles andere mehr. All das macht es unverändert notwendig, sich für eine Friedbarmachung und Humanisierung der Welt zu engagieren.
Begonnen hatten die Ulmer Friedenswochen 2019 am 1. September, dem 80. Jahrestag des deutschen Überfalls auf Polen und damit dem Beginn des Zweiten Weltkriegs in Europa. 28 Veranstaltungen an 28 Tagen, organisiert von 26 Veranstaltern oder Veranstalterbündnissen, dies sind die bloßen Zahlen eines breiten Spektrums von Veranstaltungen. Vorträge, Diskussionen, Lesungen, Konzerte, Konzertlesungen Performances widerspiegelten die Absicht der verantwortlichen Ulmer Koordinierungsgruppe Frieden, sich breit aufzustellen und damit unterschiedlichste Interessen der Teilnehmer*innen zu treffen. Dieses Kalkül ist auch 2019 aufgegangen. Mit 30 bis 150 Besucher*innen waren die einzelnen Angebote gut besucht. Im Mittelpunkt standen nicht zuletzt kontrovers diskutierte Themen, wie „Israel, Palästina und die Grenzen des Sagbaren“ oder die menschenrechtlichen Katastrophen der europäischen Flüchtlingspolitik, auch kriegsvorbereitende Aspekte des neuen Ulmer NATO-Logistikzentrums JSEC, der Ulmer Rüstungsindustrie, kriegsaffine Ulmer Forschungsvorhaben und die Präsentation des Rüstungsatlas von Ulm.
Zufrieden schauen die Veranstalter daher nicht nur auf das mit über 1500 Besucher*innen zahlenmäßig gute Ergebnis der Ulmer Friedenswochen 2019, sondern auch darauf, dass im Herbst 2019 eine breitere gesellschaftliche Diskussion entstanden ist zur Frage:
„Weg von der bisherigen Kriegsregion Ulm – hin zu einer anzustrebenden Friedensregion Ulm“.
Vor diesem Hintergrund lohnt es sich, auch im nächsten Jahr 2020 Ulmer Friedenswochen anzustreben.