Wir danken allen Bürgerinnen und Bürgern, die durch großzügigen Spenden und/oder durch ihr ehrenamtliches Engagement auch 2019 die Ulmer Friedenswochen ermöglicht haben und wünschen allen Besuchern bei den Aktionen anregende und friedvolle Begegnungen.
Performance „TODESFUGE“
von Marc Hautmann
während der Ulmer Friedenswochen 2019
Ein Mensch sitzt an einem Tisch und zeichnet Striche auf ein Blatt Papier. Einen, zwei, drei, vier und fünf. Dann kommt der nächste Fünfer-Block. Das ist alles. Das tut er ziemlich lang, das und nichts anderes. Er sitzt da und macht seine Striche. Wenn er 14.000 Striche gemacht hat, sind 1,5 – 2 Stunden vergangen, dann hört er auf. Am nächsten Tag wiederholt sich diese Prozedur, Strich, Strich, Strich. Am nächsten Tag wieder. 450 Tage lang. Das ergibt insgesamt 6,3 Millionen Striche, die Zahl der von den Nazis ermordeten Juden. (Und: Ulm ist heute die Heimat von 450 Bürgern jüdischen Glaubens.) Der Mensch am Tisch ist Marc Hautmann. Der Ulmer Künstler hat seine Performance im Rahmen einer Ausstellung im Mai begonnen. Wenn die Ausstellung endet, ist die Performance noch lang nicht zu Ende, wie gesagt: 450 Tage! Also auch im September. Und danach weiter. Jeder und jede kann vorbeikommen und sich, wenn er/sie Lust hat, nachher mit anderen oder mit dem Künstler über das Thema der Performance austauschen. Dass da keine Massen strömen werden, weiß jeder. Aber darum geht es nicht. Sprechen wir bei der Gelegenheit vielleicht darüber, worum es EIGENTLICH geht?
Auszug Eröffnungsrede scanplus von Axel Städter, Kunsthistoriker M.A. – „Todesfuge – Gedicht von Paul Celan (Der Tod ist ein Meister aus Deutschland.) Betritt man nun den 1. Stock, fällt einem sofort der Tisch ins Auge, den man auf den ersten Blick nicht recht einordnen kann. Was hat es mit den Blättern auf sich? Wieso das Zitat ‚Der Tod ist ein Meister aus Deutschland‘? 6,3 Millionen. Das ist die unglaubliche Zahl europäischer Juden, die durch Völkermord während der nationalsozialistischen Diktatur ihr Leben verloren. Diese Zahl ist wenig greifbar und es ist müßig zu erwähnen, dass sich hinter jeder Zahl eine Geschichte, ein Mensch verbirgt. Hautmann realisiert für seine Ausstellung eine Arbeit, die einen Abschluss besitzt, aber als Prozess funktioniert. In Handarbeit fügt er Strich um Strich aneinander, für jedes Opfer einen, bis das Blatt voll ist. (…) Diese Handlung, die in ihrer bürokratischen Anmutung an die industriellen Methoden der Nazi-Diktatur erinnert, wird per Kamera aufgenommen und auf dem Bildschirm im Hintergrund gezeigt. Wie sagte Hannah Arendt so treffend, die Banalität des Bösen. „-
Hier die Termine als PDF: 2019-09-08-Timetable-Todesfuge
Viedeodokumentationen bei: Jastram, Aegis, Siegle und Töchter Ulms
Eine schöne bildhafte Darstellung der Performance gibt es bei Regio TV https://www.regio-tv.de/mediathek/video/ulmer-zeichnet-jeden-tag-14-000-striche/
Pünktlich zum 80. Jahrestag des Beginns des zweiten Weltkrieges am 1.September 1939 starten die Ulmer Friedenswochen 2019 ihre Aktionswochen – jetzt schon zum dritten Mal in Folge. Insgesamt 26 Veranstaltergruppen aus der Region führen bis zum 29. September 28 Veranstaltungen durch. Alle teilnehmenden überparteilichen Gruppierungen sind sich trotz aller Unabhängigkeit und unterschiedlicher Weltanschauungen darin einig, dass Frieden nur durch Zusammenarbeit und auf gewaltfreien Wegen erreicht werden kann. Jede Gruppe versucht mit ihren Mitteln dazu einen Beitrag zu leisten. Als Schirmherr der Ulmer Friedenswochen fungiert 2019 der Ulmer Oberbürgermeister und Bürgermeister für den Frieden – Gunter Czisch. Er plädiert dafür in seinem Vorwort, der gängigen Gewaltspirale ein Ende zu setzen, „indem wir Menschen, die unter Krieg, Folter und Vertreibung leiden, eine Zuflucht geben. Wir können unsere Stimme erheben. Wie jeder Einzelne handeln kann, im „hier und heute“, das ist Thema der Ulmer Friedenswochen.“
Ziele der Umer Friedenswochen sind:
Wir danken allen Bürgerinnen und Bürgern, die durch großzügigen Spenden und/oder durch ihr ehrenamtliches Engagement auch 2019 die Ulmer Friedenswochen ermöglicht haben und wünschen allen Besuchern bei den Aktionen anregende und friedvolle Begegnungen.
SWR Aktuell vom 7.8.19 zum Start der Ulmer Friedenswochen 2019 : „Jeder kann seine Stimme erheben … für den Frieden“
Die Ulmer Friedenswochen waren im Herbst 2018 mit 34 Veranstaltungen und 34 Gruppen erneut ein großer Erfolg, an den wir 2019 wieder anknüpfen wollen. Das geht aber nicht ohne finanzielle Unterstützung. Uns fehlt das Geld für Plakate und Flyer. Wenn Ihr mit macht, können die Ulmer Friedenswochen auch 2019 wieder starten. Wir bitten Euch dafür um eine Spende auf das Konto:
DE16 6305 0000 0021 2796 38 bei der Sparkasse Ulm
Verein für Friedensarbeit – Stichwort: Ulmer Friedenswochen
Jede Spende ist steuerlich absetzbar.
Nach den Friedenswochen 2018 ist vor den Friedenswochen 2019
Die 34 Veranstalter der Ulmer Friedenswochen 2018 blicken zufrieden zurück auf die vergangenen Aktionen. Keine der diesjährigen 34 Veranstaltungen musste ausfallen oder war ein Misserfolg. Im Gegenteil: Die meisten Aktionen waren mit 50 bis 100 Teilnehmenden gut besucht. Sie fanden somit zahlenmäßig eine beachtliche Resonanz, waren aber auch qualitativ mit lebhaften und engagierten Diskussionen sehr wichtig und erfolgreich. Bemerkenswert war 2018 erneut die breite Vielfalt der Programmbeiträge, die sich alle hinter die zentralen Botschaft der Friedenswochen einreihten:
Wir wollen uns gemeinsam um eine friedvolle, soziale und demokratische Entwicklung in unserer Gesellschaft, aber auch über unsere eigene Gesellschaft hinaus bemühen – gerade jetzt in einer immer unfriedlicher werdenden Welt.
Bei der Abschlussauswertung der Koordinationsgruppe Friedenswochen ließen sich – über die breite Vielfalt der einzelnen Programmbeiträge hinaus – die folgenden positiven Punkte festhalten:
Negativ in Erinnerung bleibt:
Ausblick auf 2019:
Für die Koordinationsgruppe der Ulmer Friedenswochen:
Lothar Heusohn und Reinhold Thiel
Das große Friedensfest 2018 findet am Samstag, den 01.09. ab 18 Uhr im EinsteinHaus/Ulmer Volkshochschule am Kornhausplatz 5 in Ulm statt. Der Eintritt ist frei!
Alle Teilnehmer und Unterstützer der Ulmer Friedenswochen laden zum großen Fest ein! Im Club Orange gibt es ein moderiertes Programm: Live-Musik und Kabarett wechseln sich mit Vorstellungen der an der Friedenswoche beteiligten Gruppen ab. Im ganzen Haus gibt es Infostände und Aktionen, auch für Bewirtung ist gesorgt.
Außerdem gestalten wir eine Friedenskette, die mit persönlichen Botschaften „Frieden ist für mich…“ direkt an diesem Abend hergestellt wird. Jede Besucherin und jeder Besucher schenkt Ulm ihre oder seine Friedensbotschaft unter dem Motto: Frieden braucht viele Menschen, damit aus Sehnsucht Realität werden kann.
Kulturprogramm: Seren Ünlü / Diego / Marlies Blume / Jörg Neugebauer & Reinhard Köhler / Undine / Christa Mayerhofer / Viktor Nordir / u.a.
Workshops: Gewaltfreie Kommunikation / Lachyoga / Herzzentrierte Meditation / Vom Boche zum Buddy / Hans und Sophie Scholl
Die Koordinationsgruppe Frieden heißt Sie ganz herzlich willkommen! 🙂